MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Nov 2021)

‹Online ist besser als Ausfall, Präsenz ist das Beste›

  • Helen Hammerich,
  • Oliver Krämer

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/40/2021.11.21.X
Journal volume & issue
Vol. 40
pp. 305 – 325

Abstract

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Die deutschen Musikhochschulen standen im vergangenen Jahr angesichts der flächendeckenden Hochschulschliessungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen. Grosser Nachholbedarf bestand im Hinblick auf digitale Technik, Medienkompetenz und didaktische Erfahrung im Umgang mit digitalem Lehren und Lernen. Insbesondere in den künstlerischen Unterrichtsfächern (Gesangs- und Instrumentalausbildung, Ensemblemusizieren) gab es praktisch keine gesicherten Vorerfahrungen mit Online-Formaten. Mit mehreren Befragungen von Lehrenden und Studierenden haben wir den Prozess des notgedrungenen digitalen Wandels an den Musikhochschulen über das vergangene Jahr hinweg begleitet und dabei vor allem zwischen wissenschaftlich und künstlerisch Lehrenden grosse Unterschiede festgestellt, was die Akzeptanz von Online-Lehre im Allgemeinen, aber auch was die konkrete Arbeitssituation und die Abschätzung von Langzeitfolgen der Corona-Pandemie für den Prozess der Digitalisierung und die universitäre Bildung betrifft. In unseren Befragungen zeigt sich, dass die Möglichkeiten digitaler Lehre derzeit noch längst nicht ausgeschöpft werden. Insbesondere digitale Formate ohne persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden werden kaum genutzt. Durch die Analyse von Freitextkommentaren konnten wir zudem wiederkehrende Begründungsmuster für die Akzeptanz bzw. Ablehnung von Online-Lehre auf personaler, sozialer und fachlich-didaktischer Ebene identifizieren. Angesichts der Ergebnisse scheint uns die Entwicklung eines Leitbilds digitaler Lehre an Musikhochschulen für die Zukunft unabdingbar.

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