Julius-Kühn-Archiv (Sep 2023)

Biodiversitätsmonitoring im Südtiroler Kräuteranbau

  • Obwegs, Lisa,
  • Nocker, Laura,
  • Guariento, Elia,
  • v. Mörl, Georg,
  • Zanotelli, Livia,
  • Fontana, Paolo,
  • Tappeiner, Ulrike,
  • Hilpold, Andreas,
  • Pramsohler, Maunel

DOI
https://doi.org/10.5073/20230821-153536-0
Journal volume & issue
Vol. 476
pp. 97 – 101

Abstract

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Der Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen zeichnet sich in der Regel durch vielfältige Anbaukulturen auf relativ kleinen Flächen aus. Dies gilt insbesondere für Südtirol, wo diese Kulturen hauptsächlich von kleinen Betrieben im Berggebiet angebaut werden. Dieser kleinflächige Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen lässt vermuten, dass die Betriebe einen hohen ökologischen Wert haben. Es gibt wenige Studien zur Erfassung der Biodiversität im Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen. Daher wurden in dieser Arbeit Kräuteranbau-Betriebe als Lebensraum für blütenbesuchende Arthropoden untersucht. An drei Untersuchungsstandorten wurden im Jahr 2021 jeweils an drei Terminen Farbschalen zur Sammlung von Arthropoden verwendet. Kräuteranbau-Betriebe stellten sich als ein wertvoller Lebensraum für verschiedene Arthropoden heraus. Insgesamt wurden 12.570 Individuen mit den Farbschalen gesammelt. Insbesondere Wildbienen waren mit 10 % des regionalen Artenpools sehr artenreich. Auch potenzielle Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse, waren sehr häufig anzutreffen, wobei natürliche Feinde, wie zum Beispiel Parasitoide, ebenfalls zahlreich vertreten waren. Insgesamt können Kräuteranbaubetriebe als strukturreiche Oasen für Arthropoden fungieren und sich somit auf einer breiteren Skala positiv auf die Biodiversität auswirken.

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