Africa Spectrum (Jan 2010)
Deepening Democracy through Multipartyism: The Bumpy Road to Uganda’s 2011 Elections Vertiefung der Demokratie durch Parteienpluralismus: Der steinige Weg zu den Wahlen in Uganda 2011
Abstract
The 2011 elections will be one of the several elections (and the second-ever multiparty election) organized by the National Resistance Movement (NRM) since it captured power in 1986. Despite the regular elections since the 1990s, the quality and outcomes of these elections have remained subjects of debate. Democracy has remained elusive in Uganda despite the re-introduction of multiparty politics. Incumbency advantages, manipulation and unconstitutional use of state resources and apparatuses, and removal of the constitutional term limits on the presidency have combined to hamper effective growth of multiparty politics and democracy in the country. The question is: Does electioneering necessarily produce democratic governance or does it simply create the conditions and norms necessary for institutionalization of democratic rule? In particular, does the existence of multiparty politics necessarily deepen democratic governance? This paper stresses that despite the return of multiparty politics in Uganda, neither has democracy been consolidated nor have elections acted as effective instruments for advancing democratization in the country. Wie schon mehrfach zuvor werden auch die Wahlen 2011 in Uganda vom regierenden National Resistance Movement (NRM) organisiert werden, das im Jahr 1986 die Macht übernommen hat; es werden die zweiten Mehrparteienwahlen sein, die es in Uganda überhaupt gab. Auch wenn seit den 1990er Jahren regulär Wahlen durchgeführt worden sind, waren doch Ablauf und Ergebnisse dieser Wahlen Gegenstand von Diskussionen. Trotz der Wiedereinführung eines Mehrparteiensystems bleibt die Demokratie in Uganda ein schwer zu fassendes Phänomen. Infolge der Nutzung von Amtsvorteilen, Manipulationen, nichtverfassungsgemäßem Einsatz staatlicher Ressourcen und Einrichtungen sowie der Abschaffung der in der Verfassung vorgesehenen Begrenzung der Amtszeit des Präsidenten konnten sich Demokratie und Mehrparteiensystem im Land nicht entwickeln. Damit steht in Frage, ob Wahlen notwendigerweise zu demokratischem Regieren führen oder ob sie nicht zunächst einmal nur Bedingungen und Normen schaffen, die Voraussetzung für eine Institutionalisierung demokratischer Regierung sind, und insbesondere steht in Frage, ob die Existenz eines Mehrparteiensystems notwendigerweise zur Vertiefung demokratischer Regierungsführung beiträgt. Der Autor stellt fest, dass trotz der Wiedereinführung eines Mehrparteiensystems in Uganda eine Konsolidierung der Demokratie nicht zu beobachten ist und dass die Wahlen sich bisher nicht als effektive Instrumente zur Förderung der Demokratisierung erwiesen haben.