GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung (May 2006)
Vom "vorklinischen Studienabschnitt" zu "Medizin I" [The new pre-clinical curriculum "Medicine I" at Hamburg Medical School]
Abstract
[english] A revision of the educational law (ÄAppO) in Germany requires major reorganization of the curricula since 2002. Hamburg Medical Faculty introduced interdisciplinary education into the pre-clinical education integrating case-based and problem-based theoretical knowledge of medical preclinical subjects with practical skills. For this curricular change an independent curriculum committee was established by the faculty board. Reformation was carried out in close cooperation of the departments of medical science and basic science and was accompanied by a central evaluation organized by the office of the vice-dean of education. Curriculum contents were distributed on the basis of an interdisciplinary learning spiral with horizontal and vertical connections of basic and medical science subjects. Basic sciences are strictly focussed on medically relevant topics as required by the new ÄAppO. Case-based learning has become the major focus during "Integrated seminars" where small group discussions, self-studies, essays, and short reports form the basis for modern didactics. Electives are offered on the basis of the research profiles determined by the medical basic sciences. Training of basic medical skills is offered during the course "Introduction to clinical medicine". Students´ parcours through the curriculum are analysed by regular feedback meetings and followed by a computer programme. For better management of information the internet homepage of Hamburg medical faculty was reorganized. Positive results of evaluation and exams confirm a successful reform of the pre-clinical curriculum. [german] Die neue Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) stellt die Universitäten seit 2002 vor die Aufgabe einer weit reichenden Umstrukturierung des Medizinstudiums. An der Medizinischen Fakultät in Hamburg erfolgte die Einführung einer fächerübergreifenden Ausbildung, die an den medizinischen Grundlagenfächern orientiert fallbasiert und problemorientiert theoretisches Wissen mit praktischen Fertigkeiten für den vorklinischen Studienabschnitt verknüpft. Zur Reform von Medizin I institutionalisierte der Fakultätsrat ein Curriculum-Komitee. Der Reformprozess wurde in enger Kooperation mit Vertretern der medizinischen und naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer umgesetzt und wird von einer zentralen Evaluation durch das Prodekanat für Lehre begleitet. Auf Grundlage einer fachübergreifenden Lernspirale mit horizontaler und vertikaler Vernetzung der naturwissenschaftlichen und medizinischen Inhalte wurden die Unterrichtseinheiten nach inhaltlichen und zeitlichen Aspekten neu eingeteilt. Eine strikte Beschränkung der naturwissenschaftlichen Fächer auf medizinisch relevante Inhalte wurde, wie von der ÄAppO vorgeschrieben, umgesetzt. Die vorklinischen Studieninhalte werden in einem horizontal und vertikal vernetzten Kontext, orientiert an den Bausteinen "Grundlagen", "Die Zelle", "Systeme/Organe", gelehrt. Auf der Basis des "Fallbasierten Lernens" bilden in den "Integrierten Seminaren" Kleingruppenarbeit, Selbststudium und Kurzreferate neben Impulsvorträgen eine Grundlage für moderne lerndidaktische Ausbildungskonzepte. Das Wahlfachangebot ist durch das Forschungsprofil der medizinischen Grundlagenfächer geprägt. Das Training basisärztlicher Fertigkeiten findet im Rahmen der "Einführung in die klinische Medizin" statt. Studienverläufe werden durch regelmäßige studentische Feedbackveranstaltungen und ein Computerprogramm analysiert. Die Homepage für die Studierenden wurde zum besseren Informationsmanagement neu gestaltet. Die bislang positiven Evaluations- und Prüfungsergebnisse sprechen für einen erfolgreichen Strukturveränderungsprozess.