Studies in Communication, Media (Nov 2022)

Medienkommunikation in der Corona-Pandemie: Neue Antriebskräfte digitaler Mediatisierung in grundlegend veränderten Alltagsstrukturen

  • Kathrin Friederike Müller

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2022-3-394
Journal volume & issue
Vol. 11, no. 3
pp. 394 – 426

Abstract

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Der Beitrag geht der Frage nach, wie und auf welchen gesellschaftlichen Feldern die Pandemie den Metaprozess Mediatisierung befördert hat und welche Treiber dazu beigetragen haben. Dazu diskutiert er, ob es möglich ist, auf der Basis des Mediatisierungsverlaufs in der Pandemie Erkenntnisse über den Metaprozess zu gewinnen. Die Pandemie wird als ein zeitgenössisches Ereignis verstanden, welches kommunikativen Wandel in einem konkreten Zusammenhang fassbar macht und es erlaubt, Antriebskräfte von Mediatisierung zu identifizieren. Dazu ordnet der Beitrag Veränderungen des kommunikativen Handelns, die sich vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie ergeben, als Mediatisierungsphänomene ein. Aus einer prozessorientierten Perspektive wird diskutiert, ob die veränderte Medienkommunikation in der Pandemie als ein Mediatisierungsschub zu verstehen ist und einen neuen Grad an Mediatisierung mit sich bringt. Schließlich führt er zur Beschreibung des Medienwandels in der Pandemie den Begriff extensive Mediatisierung ein. Ausgehend von einer Zusammenschau der ermittelten Treiber verdeutlicht er, dass ihr Verlauf als hochdynamisch zu beschreiben ist.