Verfassungsblog (Jul 2024)

Peinigen statt Wegtragen - Unverhältnismäßigkeit von Schmerzgriffen gegen friedlich Protestierende

  • Joachim Wieland

DOI
https://doi.org/10.59704/9cedd747cd8a9802
Journal volume & issue
no. 2366-7044

Abstract

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Die Berliner Polizei hat gegenüber Klimaaktivisten, die sich auf eine Straße gesetzt hatten, um diese zu blockieren, sogenannte Schmerzgriffe bzw. Nervendrucktechniken zunächst angedroht und sodann angewendet. Beide polizeilichen Maßnahmen, also Androhung und Anwendung, verstoßen gegen das Verhältnismäßigkeitsprinzip, weil das Wegtragen der Aktivisten ein milderes Mittel wäre. Je nach den Umständen des Einzelfalles kommt auch ein Verstoß gegen das Folterverbot in Betracht.

Keywords