Meteorologische Zeitschrift (Dec 1995)

Johann Kiessling (1839-1905) und die Erforschung atmosphärisch-optischer Erscheinungen

  • Wilfried Schröder,
  • Karl-Heinrich Wiederkehr

DOI
https://doi.org/10.1127/metz/4/1995/268
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 6
pp. 268 – 273

Abstract

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Die vorliegende Abhandlung will an Johann Kiessling erinnern, der sich mit den so viel Aufsehen erregenden Dämmerungen nach dem Krakatau-Ausbruch (1883) eingehend befaßte und nach deren physikalischer Erklärung suchte. Kiesslings Ideen wurden damals mit dem Warner-Preis ausgezeichnet. Ursache der außergewöhnlichen atmosphärisch-optischen Erscheinungen war seiner Meinung nach im wesentlichen die Beugung an den Teilchen der Kondensations- und Staubwolken, die bei der Explosion des Vulkans in hohe Schichten der Atmosphäre gelangten und dann ihre Reise um die Erde machten. Die Erforschung der Nebelbildung in der Erdatmosphäre bekam durch Kiesslings Ansichten und Experimente starken Auftrieb. Auch die aufkommende Atomphysik zog daraus Nutzen. So wurden die Arbeiten von C. T. R. Wilson durch Kiessling beeinflußt und der Konstruktion der Wilsonschen Nebelkammer ein wichtiger Anstoß gegeben.

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