Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Jan 2011)

Zu zwei Bartók-Analysen von Albert Simon

  • Bernhard Haas

DOI
https://doi.org/10.31751/640
Journal volume & issue
Vol. 8, no. 2
pp. 299 – 334

Abstract

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Dem ungarischen Dirigenten Albert Simon war es als Musiktheoretiker darum zu tun, zu zeigen, warum und in welcher Weise die Musik Bartóks ›stimmt‹, obwohl sie sich weder der traditionellen Tonalität noch etwa Schönbergs Zwölftontechnik bedient. Zu diesem Zweck entwickelte Simon seine Theorie der Tonfelder. Zwei Kompositionen aus dem Mikrokosmos Staccato und Geteilte Arpeggien werden analysiert, indem ihre Teile aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. So lassen sich diese Kompositionen als ein Spiel von Eindeutigkeit und sehr präzis angelegter Mehrdeutigkeit lesen. Hierauf aufbauend wird versucht zu rekonstruieren, welche Tonfelder je die Einheit dieser Stücke herstellen (›Einheit‹ etwa im Sinne des Schenkerschen Ursatzes in der älteren Musik verstanden). In dieser Konstruktion offenbart sich Bartóks Definition des Verhältnisses der virtuell unendlichen Quintenreihe zur Zwölfstufigkeit sowie seine Stellung zum Verhältnis von lokalisierten zu nicht lokalisierten Tonfeldern.

Keywords