Medienimpulse (Sep 2024)
Rezension: "Die unfassbare Vielfalt des Seins. Jenseits menschlicher Intelligenz" von James Bridle. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn
Abstract
James Bridle (they/them), renommierte:r Installationskünstler:in und Forscher:in, beschäftigt sich in Die unfassbare Vielfalt des Seins intensiv mit der Interaktion zwischen Technik und Natur und untersucht die Bandbreite nicht-menschlicher Intelligenzen, die zumeist dezentral agieren und durch ihre für uns oftmals noch vollkommen neuartige Strukturen und innere Logiken ein schier unerschöpfliches Arsenal an Lernmöglichkeiten bieten. Bridle lädt uns in seinem zweiten Essay zu einem nachhaltigen Perspektivenwechsel ein und argumentiert stichhaltig für eine philosophische Überschreibung des Anthropozentrismus und für eine Universalität der Vernunft, die sich nicht ausschließlich auf den Homo sapiens bezieht. Bridle zeigt in seinem klar strukturierten und nachvollziehbaren Text auf, wie wir pflanzliche und tierische Intelligenzen in einen fruchtbaren Austausch mit künstlicher und menschlicher Intelligenz bringen, um unsere Stellung in einer technologisierten Welt zu überdenken und innovative und nachhaltige Lösungsvorschläge zu entwickeln, um so eine gerechtere, inklusivere und symbiotischere Welt möglich zu machen. Zentrale Ideen des Textes sind die Errichtung von Wildtierkorridoren, die Vergrößerung von Naturschutzgebieten, die Verwirklichung des Half-Earth-Projects und die Erkenntnis, dass die Lebensqualität von Pflanzen, Tieren und Menschen durch gegenseitige Empathie und Solidarität und mittels Hilfe von Künstlicher Intelligenz verbessert werden kann und nachhaltige und effiziente Methoden erarbeitet werden können, um den Klimawandel einzudämmen und eine CO2-Klimaneutralität zu erreichen.
Keywords