Forum: Qualitative Social Research (Jan 2020)

Konturen kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse

  • Stefan Bauernschmidt

DOI
https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3441
Journal volume & issue
Vol. 21, no. 1

Abstract

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Dass die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse eine eigenständige Forschungsmethode im Feld qualitativ-inhaltsanalytischer Auswertungsverfahren darstellt, zeigt sich erst an ihrer kultur- und objekttheoretischen und methodologischen Konturierung. Erst durch die Reflexion des theoretisch-methodologischen Bezugsrahmens, in den jegliche wissenschaftliche Methode mehr oder weniger explizit eingebettet ist, wird die Eigenständigkeit des jeweiligen Verfahrens sichtbar. Aus objekttheoretischer Perspektive stellt sich die Frage nach dem Gegenstand der Inhaltsanalyse: Was wird bei der Erforschung von Kommunikation überhaupt untersucht? Neben der Beantwortung dieser Frage ist mit dieser Reflexion auch die Anforderung verbunden, sich der kulturtheoretischen Annahmen zu versichern, mittels derer grundsätzlich festlegt wird, was überhaupt Gegenstand der Forschung sein soll und wie demzufolge empirische Daten zu generieren sind. Im engen Zusammenhang hiermit stehen methodologische Klärungen: Wie ist die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse prinzipiell auszugestalten, um multiple Konnotationen als Gegenstand der Analyse erforschbar zu machen? Unter Rückgriff auf ein spezifisches beobachtungsleitendes Vokabular (semiotischer Kulturbegriff, dialogischer, situativ-interaktiver Kommunikationsbegriff, bedeutungsstiftender Kontextbegriff) werde ich näher eingehen auf die Materialität des Kommunikationsprozesses, den Inhalt der Kommunikation sowie auf methodologische Implikationen für die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse, in der offen, kontextsensitiv und multiperspektivisch vorzugehen ist.

Keywords