Zeitschrift für Praktische Philosophie (Jun 2017)

Kollektivierungspflichten und ethischer Konsum

  • Henning Hahn

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/4.1.8
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 1

Abstract

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In diesem Aufsatz geht es mir darum, einen verantwortungsethischen Ansatz in der Konsumentenethik zu entwickeln, der jüngste Debatten zu Kollektivierungs- und Institutionalisierungspflichten zusammenführt. Erstens werde ich dafür argumentieren, dass die Zuschreibungskriterien für individuelle Kollektivierungspflichten, die am Beispiel kleinformatiger unstrukturierter Gruppen entwickelt werden, auch von großräumigen Gruppen (hier: Konsument*innen) erfüllt werden. Daher vertrete ich zweitens die These, dass jeder Einzelperson qua Mitwirkende in der ,Gruppe‘ aller Konsumierenden eine je individuelle Pflicht zugeschrieben werden kann, gemeinsame Handlungen gegen ausbeuterische Marktstrukturen zu organisieren. Drittens und ausblickend werde ich zeigen, dass ethischer Konsum bereits als eine politische Handlung verstanden und gerechtfertigt werden kann, die darauf abzielt, Compliance mit politischen Reformen zu signalisieren und andere dazu aufzufordern.

Keywords