Monitor Versorgungsforschung (Nov 2021)

Patientenlotsen: Ein Einstieg in eine neue Methodik der Versorgungsforschung

  • Dr. Michael Brinkmeier

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.06.21.1866-0533.2352
Journal volume & issue
Vol. 2021, no. 06
pp. 14 – 16

Abstract

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Die Dynamik, die die Thematik „Patientenlotsen“ mittlerweile erfasst hat, ist sicherlich zum großen Teil auf die zahlreichen Lotsenprojekte im Innovationsfonds zurückzuführen. In den Kalenderjahren 2022 und 2023 werden eine Fülle von Daten aus diesen Projekten bereitstehen, welche durch die begleitenden Evaluationen zu Aussagen darüber geformt werden, ob und inwieweit Lotsentätigkeit zu einer Verbesserung der Versorgung führt. Es ist keine gewagte Hypothese, wenn man behauptet, dass auf mittlere Sicht Patientenlotsen Einzug in die Regelversorgung halten werden. Die Finanzierungszusagen vieler Krankenkassen über die Projektdauer hinaus und auch die wohlwollende Begleitung vieler politischer Akteure zeigen klar in diese Richtung. Bis es soweit kommt, sind aber noch eine Vielzahl von offenen Fragen rund um diese Soziale Innovation zu klären, insbesondere um die Governance von Lotsen (1). Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass die Lotsentätigkeit bei genauer Betrachtung keine Versorgung (allein) im Sinne des SGB V darstellt, sondern eine die Sozialgesetzbücher übergreifende Regieleistung darstellt, die tief in soziale Fragestellungen eingreift (2, 3). Wir kommen später nochmal kurz auf diesen Aspekt zurück, da dies relevante Auswirkungen auch auf die begleitende Versorgungsforschung hat.

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