Pandaemonium Germanicum: Revista de Estudos Germanísticos (Nov 2007)

A subversão da História pela Literatura: Considerações sobre O Noivado em São Domingos de Heinrich von Kleist

  • Ulrich Johannes Beil

Journal volume & issue
Vol. 0, no. 11
pp. 01 – 14

Abstract

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Im Unterschied zu kulturwissenschaftlichem Vorgehen, das dazu tendiert, literarische Texte genauso zu lesen und zu benutzen wie epistemologische Diskurse, zielt der vorliegende Artikel darauf ab, in Kleists Novelle Die Verlobung in St. Domingo eben jenes Potential aufzuspüren, mi t dem sich der fiktionale vom nicht-fiktionalen Text unterscheidet. So gese hen, verwendet der Text Kleists die kolonialistischen, rassistischen, historiographischen Diskurse der Zeit um 1800 nicht nur, sondern setzt sich von Anfang an dezidier t mit ihnen auseinander. Kolonialistischer Dualismus und individuelle Begegnung, rassistische Stereotypen und narrative Kontingenz, historiographischer Diskurs und unerwartetes Ereignis gehen eine paradoxe Verbindung ein. Zwar scheinen die Diskur seffekte über weite Strecken zu dominieren; im Prozess der Narration aber behauptet sich letztlich der literarische Text, indem er die Macht der Diskurse immer von neuem unterminiert und in Frage stellt.

Keywords