MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Apr 2024)

Schulleitungen als Promotoren

  • Julia Gerick,
  • Janine Kieseler,
  • Daniel Herrmann,
  • Birgit Eickelmann

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.04.17.X
Journal volume & issue
Vol. 2024, no. Occasional Papers

Abstract

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Die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung gewinnt im Zuge der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche an Bedeutung, wobei Schulleitungen innerhalb dieser Innovationsprozesse eine besondere Rolle einnehmen. Personen, die Innovationsprozesse aktiv fördern und damit voranbringen, werden Promotoren genannt. Dieser Beitrag untersucht die (wahrgenommenen) Promotionsaktivitäten von Schulleitungen in den Bereichen Macht-, Prozess- und Fachpromotion. Mit Daten der ICILS-Studie 2018 wird untersucht, wie Schulleitungen selbst und ihre Lehrpersonen diese Schulleitungsaktivitäten wahrnehmen, inwiefern sich die beiden Akteursgruppen in ihrer Wahrnehmung unterscheiden und wie diese mit Promotionserfolg zusammenhängt. Es zeigt sich, dass Schulleitungen in unterschiedlichem Ausmass Promotionsaktivitäten zeigen, sich Schulleitungen und Lehrpersonen jedoch deutlich in ihrer Wahrnehmung voneinander unterscheiden. Lehrpersonen nehmen bei ihren Schulleitungen zu deutlich geringeren Anteilen Promotionsaktivitäten wahr als es diese selbst einschätzen. Multivariate Analysen zeigen weiterhin, dass Promotionsaktivitäten durch die Schulleitungen zwar signifikant mit den untersuchten Indikatoren des Promotionserfolgs zusammenhängen, der Grad dieser Zusammenhänge jedoch eher gering ist. Nichtsdestotrotz nehmen Schulleitungen als Promotoren eine bedeutende Rolle in digitalisierungsbezogenen Schulentwicklungsprozessen ein und sollten folglich hinsichtlich ihrer Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne der Promotion und ebenso hinsichtlich der Bedeutung der Wahrnehmung ihres Führungshandelns sensibilisiert werden, um digitalisierungsbezogene Schulentwicklungsprozesse zu unterstützen.

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