Meteorologische Zeitschrift (Dec 1994)

Messungen turbulenter Flüsse mit einem Forschungsflugzeug während EFEDA

  • Thomas Kratzsch

DOI
https://doi.org/10.1127/metz/3/1994/319
Journal volume & issue
Vol. 3, no. 6
pp. 319 – 332

Abstract

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In der vorliegenden Arbeit werden Flugzeugmessungen während EFEDA 1991 ausgewertet. Für die Auswertung hinsichtlich turbulenter Flüsse werden die lokalen und räumlichen Trends mit den dargestellten Auswerteverfahren eliminiert. Die Vertikalprofile des sensiblen Wärmeflusses zeigen gute Übereinstimmungen mit den Grenzschichthöhen aus Radiosondierungen und Lidar-Bildern. Die Streuungen in den einzelnen Flugniveaus sind gering. Es können daraus Flächenmittelwerte abgeleitet werden. Durch Extrapolation zum Erdboden hin können die gemessenen sensiblen Wärmeflüsse mit am Boden gemessenen verglichen werden. Die Vertikalprofile des latenten Wärmeflusses zeigen relativ große Streuungen in den einzelnen Flugniveaus. Sie verlaufen nicht geradlinig. In der unteren Hälfte der Grenzschicht wurden mehrfach relativ geringe Werte des latenten Wärmestroms gemessen. Hier spielen ein Feuchtedefizit am Boden und Advektionseffekte eine entscheidende Rolle. Ein Grund für die Streuungen, die deutlich höher sind als beim sensiblen Wärmefluß, kann die Zahl der bewässerten Felder sein, die auf jedem Flugabschnitt überflogen worden sind. Außerdem zeigt die Auswertung der Spektren, daß die Wellenlängen, die den größten Beitrag zum latenten Wärmefluß liefern, größer sind als für den sensiblen Wärmefluß; dieses verringert die statistische Genauigkeit der ermittelten Flüsse. Eventuelle Schwächen des Meßsystems sind jedoch nicht auszuschließen, sie müssen im Rahmen der Auswertung eines Vergleichsfluges mit der Falcon der DLR Oberpfaffenhofen diskutiert werden.

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