Wortfolge (Jul 2022)

Begrenzung und Ausgrenzung: Die Mauer in Bertolt Brechts Gedicht Der Blumengarten (1953)

  • Jürgen Hillesheim

DOI
https://doi.org/10.31261/WSS.2022.06.03
Journal volume & issue
no. 6

Abstract

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Von Beginn an zeichnet sich Brechts Dichtung durch eine gewisse Ambivalenz aus. Diese konnte durchaus taktisch motiviert sein, wenn es z.B. darum ging, sich Medien zu erschließen, um erste Werke zu veröffentlichen. Diese Mehrdeutigkeit pflegte Brecht bis zuletzt. Die Buckower Elegien entstanden 1953, vor dem Hintergrund des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953, der von der sowjetischen Armee gewaltsam beendet wurde. Hier war abermals ein kluges Verhalten Brechts gefragt, der einerseits der DDR viel zu verdanken hatte, andererseits die totalitäre Unterdrückung auch der Kunst nur zu gut wahrnahm. Mit dem Bild eines Blumengartens, der für die DDR steht und von einer Mauer begrenzt wird, die, je nach Sichtweise, verschiedene Funktionen erfüllt, widmet er sich diesem Thema – acht Jahre, bevor tatsächlich eine Mauer gebaut wurde.

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