Forum: Qualitative Social Research (Jan 2020)
Das Verständnis von Unterricht und Vermittlungsanforderungen von Lehrpersonen im Berufseinstieg – Ausdifferenzierung der fallorientierten qualitativen Inhaltsanalyse und Triangulation mit quantitativen fallorientierten Ergebnissen
Abstract
Mit diesem Beitrag zeige ich auf, welche erkenntnisgenerierenden Möglichkeiten sich aus der fallorientierten qualitativen Inhaltsanalyse ergeben und wie über eine Triangulation mit fallorientierten quantitativen Ergebnissen weiterführende Befunde erarbeitet wurden. Über das aus qualitativen Daten fallorientiert herausgearbeitete Verständnis von Unterricht wurde eine Typologie entwickelt, deren Typen sich in den unterschiedlichen Bedeutungen der Schüler_innen, der Lehrperson, der Thematik und des Unterrichtssettings für das Unterrichtsgeschehen manifestieren. Mit in Netzgrafiken dargestellten fallorientierten Ergebnissen der quantitativen Daten können die subjektive Relevanz der Anforderungen, die Kompetenz in der Bewältigung sowie die Intensität der Auseinandersetzung mit unterrichtsbezogenen Anforderungen verdeutlicht werden. In einer Triangulation wurden die Ergebnisse aufeinander bezogen. Es ergeben sich konvergierende und komplementäre Befunde. Konvergierende Befunde zeigen, wie sich das Verständnis der Lehrpersonen von Unterricht in der Wichtigkeit der wahrgenommenen Anforderungen spiegelt. Komplementäre Befunde manifestieren sich in der aktivierenden Wirkung wahrgenommener Intensität der Auseinandersetzung mit beruflichen Anforderungen, wenn entsprechend dem Verständnis der Lehrperson die Schüler_innen als mitbestimmende Komponente auf das Unterrichtsgeschehen einwirken. Ich zeige anhand der Ergebnisse, wie mittels einer fallorientierten qualitativen Inhaltsanalyse über induktiv gebildete Kategorien und eine gezielte Fallauswahl der Fall als Ganzes erhalten bleiben kann.
Keywords