Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (Dec 2021)

NSU, rassistische Gewalt und affektives Wissen

  • Çiğdem Inan

DOI
https://doi.org/10.3224/zrex.v1i2.02
Journal volume & issue
Vol. 1, no. 2-2021
pp. 212 – 227

Abstract

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Ausgehend von der sekundären Viktimisierung der NSU-Opfer, die im Zuge der polizeilichen Ermittlungen als Täter identifiziert wurden, beschäftigt sich der Artikel mit den affektiven Dimensionen struktureller Rassismuserfahrung. Durch die Täter-Opfer- Umkehrungen und die fehlende Bereitschaft zu umfassender Aufarbeitung des NSU-Komplexes schalteten sich rassistische Mechanismen in den Prozess der Trauer ein, sodass diese selbst enteignet wurde. Entlang des Verhältnisses von rassistischer Gewalt und migrantisch situiertem Wissen im Kontext des NSU-Komplexes werden die Begriffe des „Außer-Sich“- Seins (Butler), der wake work (Sharpe) sowie der undercommons (Harney/Moten) herangezogen, um nach Konzepten für eine Politik der Trauer zu suchen.

Keywords