Studia Philosophica Estonica (Jun 2014)

Entscheidung als Häresie

  • Jaanus Sooväli

Journal volume & issue
Vol. 7.1
pp. 58 – 83

Abstract

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Man könnte sagen, dass Aristoteles so etwas wie eine traditionelle und dominierende Auffassung der Entscheidung in der westlichen Philosophie gründet. Das Ziel dieses Aufsatzes ist es, diese Auffassung von Aristoteles zu entwerfen, einige ihrer wichtigsten Probleme anzusprechen, und sie damit zu kontrastieren, was ich Jacques Derridas häretische „Konzeptualisierung“ der Entscheidung nennen würde. Es wird gezeigt, dass diese häretische Thematisierung von Derrida nicht nur und einfach mit dem traditionellen aristotelischen Begriff bricht, sondern vielmehr auch zu Recht einige seiner wichtigsten Züge auf solcher Weise schärft, dass von diesem radikalisierten Standpunkt die Behandlung von Aristoteles als die Annullierung der Entscheidung zum Vorschein kommt. Es wird zudem impliziert, wie Derridas häretische Auffassung die Erneuerung der Ethik und Politik mit sich bringt.

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