Studia Historiae Oeconomicae (Jun 2009)

Zur Organisation der Zuckerindustrie in der Zweiten Republik Polen

  • Stanisław Wykrętowicz

DOI
https://doi.org/10.14746/sho.2009.27.1.009
Journal volume & issue
Vol. 27, no. 1

Abstract

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In der Zeit der Fremdherrschaft verloren die polnischen Gebiete ihre natürliche wirtschaftliche Unversehrtheit; sie bildeten keinen einheitlichen, zusammenhängen- den Organismus mehr. Die jeweiligen Landesteile waren voneinander abgetrennt und stellten Peripherien der Teilungsmächte dar. Die Zollgrenze, das Steuersystem, das Geld sowie wirtschaftliche und Berufsorganisationen - all das schaffte Unterschiede und wirkte dezentralisierend, indem es die Teilungsgebiete vonei- nander entfernte. 1918 erschien nach über hundert Jahren wieder ein souveräner polnischer Staat auf der Landkarte Europas. Vor dem zum Leben erweckten Staat, der Zweiten Republik, standen wichtige Aufgaben, unter denen das soziale und ökonomische Zusammenfügen des Landes und die Herausbildung eines einheit- lichen Binnenmarktes neben Fragen des öffentlichen Verwaltungswesens und der Armee zu den bedeutendsten zählten. Diese gewaltige Herausforderung stand sowohl vor den damaligen Politikern als auch vor der ganzen Nation, insbesondere vor wirtschaftlichen Kreisen. Ihr Ziel ging dahin, die polnische Regionen erneut mit den natürlichen Banden sozialer und ökonomischer Art, welche in der Zeit der Teilungen zerrissen wurden, zu einen; angestrebt war außerdem die Reparatur der dafür notwendigen institutionellen Infrastruktur auf dem Gebiet des Rechts und der Organisation.