Studies in Communication, Media (May 2012)

Das Framing der Finanzkrise

  • Thomas Bach,
  • Mathias Weber,
  • Oliver Quiring

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2012-2-193
Journal volume & issue
Vol. 1, no. 2
pp. 193 – 224

Abstract

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Der vorliegende Beitrag untersucht die Wirtschaftsberichterstattung deutscher Tageszeitungen zur Finanzkrise 2008 vor dem Hintergrund der Framing-Theorie. Er verfolgt dabei drei Hauptziele: Erstens: Die Identifizierung von Frames (Deutungsmustern) in der Berichterstattung. Zweitens: Die Beschreibung des Auftretens dieser Frames im Zeitverlauf und ihrer Verteilung über verschiedene Medien. Drittens: Die Untersuchung des inter-medialen Einflusses, den die Medien aufeinander ausübten. Für dieses dritte Forschungsinteresse wird das Konzept des Inter-Media Frame Transfers vorgeschlagen. Um den genannten Zielen nachgehen zu können, wird ein Mehrmethodendesign aus qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse sowie einer ARIMA-Zeitreihenanalyse angewendet. Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum werden insgesamt acht Hauptdeutungsmuster für die Finanzkrise identifiziert, von denen sich das Muster der Systembedrohung als Leitinterpretation durchsetzt. Es werden unterschiedliche Frame-Profile für die untersuchten Medien erstellt und einzelne Frames maßgeblich einzelnen Medien zugeordnet. Es werden Indizien für einen Inter-Media Frame Transfer gefunden.