Pandaemonium Germanicum: Revista de Estudos Germanísticos (Nov 1999)

Lexicalização e deslexicalização. Observações sobre a erosão da língua exemplificadas no alemão e no português do Brasil

  • Hardarik Blühdorn,
  • Alessandra Castilho da Costa

Journal volume & issue
Vol. 0, no. 3
pp. 273 – 300

Abstract

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Der vorliegende Aufsatz behandelt am Beispiel des Deutschen und des brasilianischen Portugiesisch den Prozeß der Grammatikalisierung als ein umfassendes Modell für erosive Vorgänge in der Geschichte natürlicher Sprachen. Grammatikalisierung wird vorgestellt als Abbau der pragmatischen Vielseitigkeit, semantischen Konkretheit, syntaktischen Freiheit und phonetischen Substanz von Sprachelementen. Ihr Gesamtgebiet wird zerlegt in den Prozeß der Lexikalisierung, der polylexematische Elemente in monolexematische überführt, und den der Delexikalisierung, der lexematische Elemente zu sublexmatischen reduziert. Im Mittelpunkt dieser Vorgänge seht das Lexikon, das als der zentrale Elementvorrat der Sprache gesehen wird. Auch innerhalb des Lexikons setzt sich der Prozeß der Grammatikalisierung fort, von den lexikalischen Wortklassen über die Übergangsklassen zu den grammatischen Klassen. Die untere Grenze des Lexikons stellt eine kritische Schwelle dar, bis zu der dem Prozeß der Grammatikalisierung das sprachliche Recycling gegenübersteht, durch das lexematische Elemente über die Bildung neuer polylexematischer Einheiten in den Kreislauf zurückfließen. Unterhalb dieser Schwelle jedoch ist kein Recycling mehr möglich, so daß Elemente, die einmal den lexematischen Charakter verloren haben, auf die Dauer zum Verschwinden verurteilt sind. Die verschiedenen Etappen der Grammatikalisierung werden anhand konkreter Beispiele, zunächst aus dem brasilianichen Portugiesisch, anschließend aus dem Deutschen, vorgestellt und illustriert.

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