GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung (Feb 2007)

Interaktiver Kleingruppenunterricht für Medizinstudenten der Klinischen Semester in einer onkologischen Gemeinschaftspraxis [Interactive medical education for medical students in an oncology group practice]

  • Weide, Rudolf,
  • Heymanns, Jochen,
  • Thomalla, Jörg,
  • Köppler, Hubert

Journal volume & issue
Vol. 24, no. 1
p. Doc71

Abstract

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[english] Background: The education of medical students to become qualified medical doctors should be improved in Germany. Reasons for this are medical teachers not properly trained in education, a lack of quality control and low esteem of medical education, too large groups, no intensive relationship between students and academic teachers and the triad for medical teachers at university hospitals to qualify in their discipline, to perform science and lecture medical students. At the same time experienced associate professors who left university are not integrated optimally in medical education programs. Pilotproject: Since 1998 we are performing weekend seminars for advanced medical students. 3 students are educated by 1 teacher. The topics of the training are differential diagnosis of anaemia, polyglobulinaemia, leukocytopenia, leukocytosis, thrombocytopenia, thrombocytosis, training in morphology, diagnosis and treatment of leukaemia and lymphoma and principles of communication skills. Patient cases are presented in a problem oriented learning manner using patient files, a video microscope and a computer based learning programme for interactive purposes.Results: So far 320 students have participated in our seminars. Systematic quality evaluation of the teaching reveals excellent marks for practical relevance, learning atmosphere, didactics and effectiveness. Impressions of the routine work in an oncology group practice widens the experience of the students.Conclusion: Academical training for medical students is feasable and successful in an oncology group practice. This teaching model enables external associate professors to give their education in the environment where they are working and may relieve the University personally and financially.[german] Hintergrund: Die Ausbildung von Medizinstudenten zu guten Ärzten ist in Deutschland verbesserungsbedürftig. Die Gründe für ein suboptimales Studium sind die häufig fehlende Vernetzung von Theorie und Praxis, die mangelnde didaktische Ausbildung der akademischen Lehrer, die fehlende Wertschätzung einer guten Lehre, zu große Gruppen, fehlende fachliche und persönliche Beziehungen zwischen Lehrern und Studierenden, und immer noch die Triade, die von den Ärzten der Unikliniken verlangt ihre Facharztweiterbildung, Grundlagenforschung und den Studentenunterricht simultan zu leisten. Gleichzeitig wird die Erfahrung und Kompetenz der großen Zahl von erfahrenen, habilitierten Hochschuldozenten, die die Universität verlassen haben, nicht optimal genutzt.Pilotprojekt: Seit 1998 führen wir in unserer Gemeinschaftspraxis zweimal pro Semester ein Blockseminar für Studierende der klinischen Semester durch. Die maximale Gruppenstärke beträgt 3 Studenten pro Dozent. Die Unterrichtsinhalte umfassen die Anämiediagnostik, Differentialdiagnose der Leukozytopenie, Leukozytose, Thrombozytose, Thrombozytopenie, Diagnostik und Systematik der Leukämien und Lymphome, Morphologieunterricht sowie die Grundprinzipien der ärztlichen Gesprächsführung. Methodisch steht das problemorientierte Lernen unter Verwendung von Patientenakten, einem Videomikroskop sowie eine von uns entwickelte Differentialdiagnose CD im Mittelpunkt.Ergebnisse: Bisher haben 320 Studenten an unseren Seminaren teilgenommen. Die systematische Evaluation des Unterrichtes durch die Studenten ergibt Bestnoten für Praxisrelevanz, Unterrichtsatmosphäre, Didaktik und Effektivität. Einblicke in die Möglichkeiten des ärztlichen Arbeitens im Niedergelassenen Bereich erweitern den studentischen Erfahrungshorizont.Schlussfolgerung: Der akademische Unterricht von Medizinstudenten in einer Gemeinschaftspraxis ist auf hohem Qualitätsniveau möglich. Durch dieses Lehrmodell wird externen Hochschuldozenten der Unterricht erleichtert, gleichzeitig kann die Universität personell und finanziell entlastet werden.

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