Conflict & Communication Online (Apr 2018)

Kommunikationsbarrieren in der Auseinandersetzung zwischen Unterstützern und Kritikern der israelischen Palästinapolitik

  • Wilhelm Kempf

Journal volume & issue
Vol. 17, no. 1
pp. 1 – 17

Abstract

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Gestützt auf Befunde des Anti-Semitism and the Criticism of Israel (ASCI) Surveys untersucht der Aufsatz die Schwierigkeiten, die einem konstruktiven Dialog zwischen Unterstützern und Gegnern der israelischen Palästinapolitik entgegenstehen. Während beide Seiten nicht tatenlos zusehen wollen, wenn vor ihren Augen Unrecht geschieht, zeichnen sich die Hardliner unter ihnen durch diametral entgegen gesetzte Grundüberzeugungen aus, so dass die kleinste Abweichung von den je eigenen Glaubenssätzen als Doppelmoral, Delegitimierung und Dämonisierung erlebt wird. Indem Natan Sharanski diese 3 Ds fälschlich zum Alleinstellungsmerkmal von antiisraelischem Antisemitismus erklärt hat, haben sich diese Kommunikationsschwierigkeiten noch weiter verschärft und sind bestens geeignet, nicht nur die Fähigkeit von Juden zu torpedieren, sich auf eine Friedenslösung mit den Palästinensern einzulassen, sondern am Ende auch dem Kampf gegen den Antisemitismus zu schaden.

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