MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Jan 2021)

Die Dualität von Kompetenz in tiefgreifend mediatisierten Welten

  • Henriette Mehlan,
  • Jörg Holten

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/jb16/2021.01.11.x

Abstract

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In tiefgreifend mediatisierten Welten ist Medienkompetenz ein Schlüsselbegriff. Für Politik, Wirtschaft und Bildung ebenso wie für Wissenschaft. Das Konzept Medienkompetenz und vor allem sein Gehalt für die Wissenschaft sind aber umstritten. Innerhalb des medienpädagogischen Diskurses hat es unterschiedliche Wendungen erfahren, die zuletzt dazu führten, dass es ganz abgelehnt wurde. Der Beitrag zeichnet die definitorischen Wendungen nach und legt schliesslich ein eigenes Verständnis vor. Dabei werden Kompetenz und Performanz im Anschluss an Giddens als zwei Dimensionen unterschieden (Dualität), die sich gegenseitig bedingen und reproduzieren. Ferner wird eine zweite Unterscheidung eingeführt, die zwischen Wirklichkeitskonstruktionen erster und zweiter Ordnung differenziert. Durch diese Unterscheidungen ist es möglich, bisher implizite Denkweisen über Kompetenz sichtbar zu machen, ohne dabei einer Seite der Dualität von Kompetenz ihre Berechtigung abzusprechen. Aus der vorgeschlagenen Kompetenzdefinition folgt schliesslich, dass das Nachdenken über Medienkompetenz nicht ausschliesslich Aufschlüsselung von einzelnen, vor allem medienbezogenen Kompetenzen sein kann, sondern vielmehr die Frage nach der Dualität von Kompetenz in tiefgreifend mediatisierten Welten impliziert.

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