Julius-Kühn-Archiv (Feb 2018)

Keimverhalten und Bekämpfung tropanalkaloidhaltiger Unkräuter

  • Hans-Peter Söchting,
  • Saskia Pfundheller

DOI
https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.071
Journal volume & issue
no. 458
pp. 478 – 485

Abstract

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Tropanalkaloidhaltige Unkräuter können bei diversen Kulturen zur Verunreinigung des Erntegutes führen und sollten nicht geduldet werden. Um Erfahrungen mit diesen Unkrautarten zu sammeln wurden am JKI in Braunschweig im Frühjahr 2017 Untersuchungen zur Keimungsbiologie und Bekämpfung einiger tropanalkaloidhaltiger Arten durchgeführt. Das für die Versuche verwendete Saatgut stammte aus eigener Vermehrung aus dem Jahr 2016. Es wurde das Keimverhalten der Arten Datura stramonium, Datura innoxia, Datura ferox, Hyoscyamus niger und Hyoscyamus albus bei 15°C/10°C, 20°C/10°C und 25/10°C mit 14 Stunden Tageslicht und 10 Stunden Dunkelheit geprüft. Dazu wurden alle 3-4 Tage die gekeimten Samen gezählt und aussortiert. Der Auflauf der Arten war extrem unterschiedlich wobei einheitlich von allen Arten die höchste Temperaturstufe bevorzugt wurde. Hyoscyamus niger und Datura ferox verfügen vermutlich über eine ausgeprägte Dormanz, da bei diesen Arten nur ein Auflauf von wenigen Pflanzen aus dem frischen Saatgut beobachtet werden konnte. Neben der Keimung wurden in einem Biotest die Bekämpfungsmöglichkeiten der Arten Datura stramonium und Hyoscyamus albus mit verschiedenen in Mais zugelassenen Herbiziden geprüft. Die Unkrautarten wurden im Keimblatt-, 2-Blatt- und 4-6-Blattstadium mit der jeweils höchsten zugelassenen Aufwandmenge der Herbizide behandelt. Es zeigte sich, dass sich die im Keimblatt befindlichen Pflanzen mit den Herbiziden aus den Wirkgruppen der Photosynthesehemmer, Wuchsstoffe, Zellteilungshemmer und ALS-Hemmer ausreichend bis gut bekämpfen ließen. Größere Datura- und Hyoscyamus-Pflanzen waren dagegen fast nicht mehr mit den verwendeten Wirkstoffen zu bekämpfen.