Studies in Communication, Media (Jan 2014)

Zwischen regionalen Konflikten und internationaler Katastrophe Wahlkampfberichterstattung im Rennen um die Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg 2011

  • Jürgen Wilke,
  • Melanie Leidecker

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2013-3-301
Journal volume & issue
Vol. 2, no. 3
pp. 301 – 333

Abstract

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Die Erforschung von Wahlkämpfen hat in der Kommunikationswissenschaft eine lange Tradition. Seit der klassischen Erie County-Studie (1940) ist immer wieder untersucht worden, welche Rolle die Massenmedien bei Parlaments- oder Präsidentschaftswahlen gespielt haben. Im Fokus der Studien standen demnach überwiegend Wahlen, die auf nationaler (zunehmend auch auf internationaler) Ebene stattfinden. Erheblich seltener wurde hingegen die Rolle und Berichterstattung der Massenmedien in Landtagswahlkämpfen untersucht. Hier besteht nach wie vor ein Forschungsbedarf, dem mit der hier präsentierten Studie abgeholfen werden soll. Darin wird (anhand der Presse) die Medienberichterstattung zu den Landtagswahlkämpfen in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg am 27. März 2011 untersucht. Die Befunde der quantitativen Inhaltsanalyse zeigen neben Ähnlichkeiten deutliche Unterschiede, beispielsweise beim Umfang und den Inhalten der Wahlkampfbeiträge. Beide Wahlkämpfe wurden durch internationale und nationale Ereignisse überschattet (Fukushima, Atomausstieg). Hinzu kamen in den Ländern thematisierte ‚Skandale‘ und der Streit um ‚Stuttgart 21‘. Auch hinsichtlich der Fokussierung der Beiträge auf die Spitzenkandidaten, inklusive ihrer Darstellung in Wort und Bild, sowie vor allem bei den Bewertungen der Kandidaten unterschieden sich die Zeitungen.