Memo (Dec 2018)

Materielle Kultur, Repräsentation und Distinktion im Exil. Adelige Emigranten aus den österreichischen Erbländern in süddeutschen Reichsstädten

  • Josef Löffler

DOI
https://doi.org/10.25536/20180302
Journal volume & issue
Vol. 2018, no. 3
pp. 11 – 33

Abstract

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Der Beitrag nimmt die materielle Kultur österreichischer Adelsfamilien, die während der Gegenreformation im 17. Jahrhundert in süddeutsche Reichsstädte ausgewandert sind, in den Blick. Die aus den Ländern der Habsburgermonarchie emigrierten Adeligen mussten sich einerseits mit den Führungsschichten im neuen, von Stadtbürgern dominierten sozialräumlichen Umfeld deutscher Reichsstädte arrangieren, andrerseits war es für die Aufrechterhaltung des adeligen Status von existentieller Bedeutung, die gesellschaftliche Vorrangstellung entsprechend zu repräsentieren. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Rolle der materiellen Kultur des Adels in den Praktiken der Repräsentation und der Distinktion in der spezifischen Situation des konfessionellen Exils in Städten zu beleuchten. Behandelt werden dabei die Bereiche Wohnen, Bibliotheken und Kunstsammlungen, der Umgang mit Waffen sowie die Festlichkeiten bei den Lebensstationen. +++ The article focuses on the material culture of Austrian noble families who emigrated to Southern German imperial cities in the course of the Counter-Reformation in the 17th century. The noble exiles were on the one hand compelled to come to terms with the ruling classes in the new societal field of Germen imperial cities dominated by the urban elites. On the other hand, it was of existential importance to them to represent their individual social position. The aim of this article is to shed light on the material culture of nobles in the practices of representation and distinction in the specific situation of confessional exile in cities. The topics covered in the article are housing, libraries and art collections, handling with weapons and aristocratic festivities.

Keywords