Wortfolge (Oct 2023)

Strategische Grenzgängereien: Bertolt Brechts Arbeitsbeziehungen zu Künstlern mit NS-Vergangenheit

  • Jürgen Hillesheim

DOI
https://doi.org/10.31261/WSS.2023.07.08
Journal volume & issue
no. 7

Abstract

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Bertolt Brecht wollte von seiner Jugend an ein bedeutender Schriftsteller werden. Dazu gehörte in seinem Selbstverständnis unbedingt der Erfolg: Ansehen, Berühmtheit, Geld, das er mit seiner Dichtung verdienen wollte. Geradezu strategisch plante er seine Karriere. Dabei war eine gewisse moralische Biegsamkeit von Vorteil, die u.a. dazu führte, dass er stets Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten suchte, ohne sich besonders um deren politische Verortung zu kümmern. Besonders bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang seine Kontakte zu Vertretern der nationalsozialistischen Kulturelite, die Brecht seit den späten vierziger Jahren suchte und pflegte. Dem wurde in der Forschung bisher nicht in angemessener Weise nachgegangen. Vielleicht um das Bild Brechts als eines sozialistischen Säulenheiligen nicht in Frage zu stellen?

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