Kalbotyra (May 2015)

Einige Überlegungen zur Bestimmung des Äquivalenzgrades am Beispiel des lexikalischen Feldes „Erhebung im Gelände“

  • Daumantas Katinas

DOI
https://doi.org/10.15388/Klbt.2013.7667
Journal volume & issue
Vol. 65

Abstract

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Eine der wichtigsten Fragen in der kontrastiven Lexikologie, zweisprachigen Lexikografie und der Übersetzungswissenschaft ist die Bestimmung des Äquivalenzgrades zwischen den Lexemen der Vergleichssprachen. Die meisten Lexikologen, die sich mit kontrastiven Untersuchungen beschäftigen, sprechen von der Voll-, Teil- und Nulläquivalenz. In der Praxis existiert allerdings nur die so genannte Teiläquivalenz. Wenn man aber in der wissenschaftlichen Diskussion nur diesen Begriff verwenden würde, entstünden somit noch größere Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Äquivalenzgrades, weil sich das Spektrum der Teiläquivalenz von 1 bis 99 Prozent erstrecken würde. Daher wird im vorliegenden Beitrag eine Formel zur Berechnung des Äquivalenzgrades zwischen zwei Vergleichslexemen vorgeschlagen. In erster Linie wird die semantische Analyse des lexikalischen Feldes „Erhebung im Gelände“ im Litauischen und im Deutschen, das die Grundlage der Formel bildet, kurz präsentiert. Dazu wird der von Helmut Henne und Herbert Ernst Wiegand (Henne 1972, Wiegand 1970, Kühn 1979) vorgeschlagene Entwurf, die lexikalische Bedeutung mit Hilfe von onomasiologischen, komplementärsemasiologischen und autonom-semasiologischen Operationsschritten zu beschreiben, herangezogen. Dieser Entwurf wird durch kontrastive, prototypensemantische und korpusgestützte Aspekte ergänzt. Im zweiten Teil wird die mathematische Formel zur Berechnung des Äquivalenzgrades zwischen zwei Vergleichslexemen angegeben und durch das Beispiel des Lexempaars kalva–Hügel veranschaulicht.

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