Raumforschung und Raumordnung (Apr 2021)

Transdisziplinäre Realexperimente und künstlerische Forschungspraktiken – Koproduktion Urbaner Resilienz im Reallabor Gängeviertel in Hamburg

  • Michael Ziehl

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.69

Abstract

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Mittels Reallaboren versuchen Forschende der Raumwissenschaften zunehmend Transformationen urbaner Teilsysteme zu erforschen und aktiv mitzugestalten. Realexperimente nehmen dabei eine zentrale Funktion ein. Als Interventionen in Praxissituationen dienen sie dazu, Möglichkeiten zur Veränderung zu testen und anzustoßen. Im vorliegenden Artikel werden anhand des Reallabors Gängeviertelzwei Realexperimente diskutiert. Diese wurden durchgeführt, um das konfliktbehaftete Kooperationsverfahren zur Sanierung des historischen innerstädtischen Quartiers effizienter zu gestalten und Wissen über divergierende Wertvorstellungen und Handlungsrationalitäten der Beteiligten zu gewinnen. Der Fokus liegt dabei auf künstlerischen Praktiken wie Inszenieren, Arrangieren und Performen, die in das Forschungsdesign integriert wurden. Der Artikel hat zum Ziel, Potenziale von künstlerischen Praktiken für transformatives Forschen mittels Realexperimenten aufzuzeigen sowie Herausforderungen und Grenzen solch einer methodischen Erweiterung von Reallaboren zu diskutieren. Außerdem werden die wissenschaftlichen Vorannahmen der Interventionen erläutert, wonach aktive Bürger*innen aus dem Gängeviertel und die Stadt Hamburg durch ihre Kooperation zur Resilienz urbaner Teilsysteme und einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit beitragen.

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