Linguistische Treffen in Wrocław (Aug 2019)

Performativität von Emotionen in der Audiodeskription von Werken der bildenden Kunst

  • Damian Wątrobiński

DOI
https://doi.org/10.23817/lingtreff.15-35
Journal volume & issue
Vol. 15
pp. 393 – 400

Abstract

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Audiodeskription als eine Dienstleistung zugunsten blinder Personen besteht in der audialen Beschreibung visueller Inhalte einer filmischen Produktion (Filmbeschreibung) oder eines Gemäldes (Bildbeschreibung). Sie lässt sich als eine intersemiotische Spielart audiovisueller Übersetzung klassifizieren, die jedoch in der Forschungsliteratur immer noch unterrepräsentiert ist. Aus der im Rahmen des vorliegenden Beitrags durchgeführten Qualitätsanalyse der Audiodeskription vom Landesmuseum Mainz wird ersichtlich, dass die untersuchte Audiodeskription eine Ästhetik des Performativen umsetzt. Blinde Kunstbetrachtende werden mithilfe der Sprache zur Vornahme bestimmter Handlungen bewegt, wobei deren Kunstwahrnehmung in einen bestimmten (Zeit)Raum eingebettet wird. Ein solcher Eingriff kann auf eine Inszenierung hindeuten – Audiodeskription wird dementsprechend zu einer außergewöhnlichen und einmaligen Aufführung.

Keywords