Linguistica (Dec 2020)

Deutsche Kolonien in Bosnien-Herzegowina bis 1914

  • Sanja Radanović

DOI
https://doi.org/10.4312/linguistica.60.2.213-225
Journal volume & issue
Vol. 60, no. 2

Abstract

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Die Regierung der österreichisch-ungarischen Monarchie in Bosnien-Herzegowina von 1878 bis 1918 wurde unter anderem durch die Ansiedlung von Beamten, Ingenieuren, Handwerkern, Bauern und Menschen anderer Berufe aus verschiedenen Gebieten der Monarchie gekennzeichnet. Einen wichtigen Platz unter ihnen nahmen deutsche Bauern ein, welche in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts fruchtbare Gebiete im Norden Bosnien-Herzegowinas ansiedelten, besonders dessen nordwestliche Gebiete, und ihre Kolonien gründeten. Trotz Schwierigkeiten, auf die sie am Anfang stießen, gelang es ihnen, dank ihrer unermüdlichen Arbeit und Ausdauer, der Nutzung von für die damalige Zeit modernen landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten und dem Unternehmen einiger Maßnahmen, sowie der Hilfe aus Deutschland und Erleichterungen, welche sie von der bosnisch-herzegowinischen Regierung bekamen, eine beträchtliche Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion zu erreichen. Bereits in den ersten Jahren begannen sie Kirchen und Schulen zu bauen, wobei sie große Unterstützung bei den Mönchen aus dem Trappisten-Kloster in der Nähe von Banja Luka fanden. Dadurch konnten sie ihr soziales und kulturelles Leben organisieren und ihre nationale Identität bewahren. Unter den deutschen Kolonien zeichneten sich besonders Windthorst und Rudolfstal in der Nähe von Banja Luka aus, sowohl durch ihre Oberfläche und Einwohnerzahl als auch durch eine erfolgreiche landwirtschaftliche Produktion. Dank den deutschen Kolonien wurde die landwirtschaftliche Produktion in Bosnien-Herzegowina erheblich verbessert.

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