Записки з романо-германської філології (Dec 2020)

KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ MIT FOKUS AUF GESPROCHENE SPRACHE

  • Т. Д. Вербицька,
  • І. І. Азарова

DOI
https://doi.org/10.18524/2307-4604.2020.2(45).218227
Journal volume & issue
Vol. 0, no. 2(45)
pp. 137 – 146

Abstract

Read online

Im Beitrag werden die im Bereich der gesprochenen Sprache liegenden Fragen zur Kommunikationsfähigkeit im Zusammenhang mit der muttersprachlichen Interferenz behandelt. Da die gesprochene Sprache heutzutage im Vordergrund steht, hat die Lautsprache in der Massenkommunikation den führenden Platz eingenommen. Fremdsprachenlernen wird als kognitiver und kreativer Prozess der Aufnahme, Speicherung und Aktivierung von Sprachdaten im Gedächtnis verstanden. Diese spezifisch gesprochensprachliche Norm wird im Deutschunterricht wegen des in der Sprachwissenschaft herrschenden Skriptizismus wenig berücksichtigt und diese Autorität der Schrift wird durch die geschriebene Sprache beurteilt. Das führt häufig dazu, dass Deutschlehrendende oft Schriftdeutsch sprechen. Damit die Deutschlernenden uneingeschränkt kommunikationsfähig sind, bedarf es einer Ausspracheschulung, die sich nicht an einer von Muttersprachlern nicht realisierbaren Ideallautung orientiert, sondern an einer lebendigen Sprechrealität. Der durch Interferenz verursachte sogenannte Verwirrungsprozess geht immer vom Sprachsystem aus, zum Beispiel, die für den deutschen Konsonantismus charakteristische Fortisierung der Lenis fällt in der Sprechwirklichkeit (noch nicht in Kodizes) nicht nur im Wort- und Silbenauslaut auf, sondern sie erstreckt sich auch partiell auf Positionen bei koartikulatorischer Entstimmlichung der Lenis vor Fortes (Stimmlosigkeitsassimilation) und im Auslaut. Die Nichtbeachtung der dem deutschen Sprachsystem eigentümlichen Konsonantenmodifikationen führt zu zahlreichen typischen Fehlern bei Fremdsprachenlernenden und erschwert die Perzeption der authentischen gesprochenen Sprache. Die Entwicklung der fremdsprachigen kommunikativen Kompetenz ist ohne Förderung perzeptiv-artikulatorischer Teilkompetenzen und ohne Einbettung der Phonetik in die mündlichkeitsbezogenen Kompetenzen nicht denkbar, was eine Forderung nach einem authentischen handlungsorientierten Sprachunterricht voraussetzt. Die gesprochene Mediensprache ist im Unterricht vielseitig einsetzbar, da hier sowohl nationale Standardvaritäten, als auch verschiedene phonostilistische Ebenen, z.B. vorgelesene Sprache, reproduzierendes, memoriertes und frei produzierendes Sprechen präsentiert sind.

Keywords