Zeitschrift für Weiterbildungsforschung - Report (Dec 2023)

Intermediäre Akteure und ihre Bedeutung für die historische Formierung von spezifischen Berufsbildern und Arbeitsmärkten in der öffentlichen Erwachsenenbildung

  • Matthias Alke,
  • Laura Uhl,
  • Kilian Troidl

DOI
https://doi.org/10.1007/s40955-023-00263-9
Journal volume & issue
Vol. 46, no. 3
pp. 495 – 516

Abstract

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Zusammenfassung Die Erwachsenenbildung ist durch vielfältige Berufsbilder und Beschäftigungsverhältnisse geprägt, aus denen sich zugleich die Existenz heterogener Teilarbeitsmärkte für diesen Sektor erklärt. Am Beispiel des öffentlich verantworteten Erwachsenenbildungsbereichs der Volkshochschulen behandelt der Beitrag die historische Genese von spezifischen Berufsbildern und dazugehörigen (Teil‑)Arbeitsmärkten. Der Schwerpunkt liegt auf dem Berufsbild für hauptberufliche pädagogische Mitarbeitende (HPM) und Leitungskräfte, das als Referenzmodell in der Reformära der 1960er und 1970er-Jahre vor dem Hintergrund neuer Förderungsstrukturen für hauptberufliche Stellen konzipiert wurde. Es wird untersucht, welche Akteure und rechtlichen Normierungen die Formierung dieses spezifischen Berufsbilds beeinflusst und zu seiner Verbreitung und Durchsetzungsfähigkeit geführt haben. Dazu werden Ergebnisse aus einer historischen Stellenanzeigen- und Dokumentenanalyse vorgestellt, die sich u. a. auf Verbände, bildungspolitische Akteure und gesetzliche Grundlagen beziehen. Für die Analyse der empirischen Befunde wird theoretisch an die Konzepte Situation, Intermediäre und Forminvestition aus der konventionensoziologischen Forschung zur Genese von Berufskategorien und Arbeitsmärkten angeknüpft. Die Ergebnisse beleuchten nicht nur die Bedeutung von Intermediären für die Etablierung von Berufsbildern und Arbeitsmärkten, sondern zeigen auch die Auswirkungen auf die Organisationsebene und die impliziten Handlungsspielräume für die einzelnen Volkshochschulen im Untersuchungszeitraum.

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