Zeitschrift für Praktische Philosophie (Jul 2024)

Gelingender Alltag und seine Voraussetzungen

  • Johannes Müller-Salo

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/11.1.4
Journal volume & issue
Vol. 11, no. 1

Abstract

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Der weitaus größte Teil des menschlichen Lebens besteht aus Alltäglichem, aus eingespielten Abläufen und praktischen Routinen in wohlvertrauten Kontexten und Umwelten. Umso überraschender ist es, dass die Frage nach den spezifischen Strukturen und Gelingensbedingungen alltäglichen Lebens in den breiten Debatten um Theorien des guten Lebens kaum eine Rolle spielt. Der vorliegende Aufsatz enthält einen Vorschlag zur Konzeptualisierung gelingenden Alltags und seiner Voraussetzungen. Dazu führe ich zunächst eine politische Theorie des Guten ein, den capability approach in der von Martha Nussbaum entwickelten Fassung (Abschnitt 1), und argumentiere anschließend für die These, dass Alltag als routinierter Lebensvollzug in der je eigenen Lebenswelt verstanden werden sollte (Abschnitt 2). Auf Grundlage dieser Überlegungen kann die Leitfrage beantwortet werden: Wie gelingt Alltag (Abschnitt 3)? Dabei gehe ich davon aus, dass das Gelingen individuellen Alltags maßgeblich von gesellschaftlichen Voraussetzungen abhängt, die sich im Rahmen einer politischen Theorie des Guten analysieren und kritisieren lassen.

Keywords