Qualifizierung für Inklusion (May 2023)
Professionalisierung von Lehrkräften für Digitalität und Inklusion
Abstract
Durch verändertes Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität und steigende Heterogenität im Zuge inklusiver Schulentwicklungen stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, Unterricht mit und über digitale Medien in inklusiven Lehr-Lernkontexten gewinnbringend zu gestalten. Bei der professionellen Initiierung von inklusiven Medienbildungsprozessen kommt Lehrkräften eine Schlüsselaufgabe zu. Universitäre Lehr- und Lernkonzepte können angehende Lehrkräfte auf die Gestaltung, Durchführung und Reflexion digital-inklusiver Lehr- und Lernsituationen vorbereiten. Konzepte, die zu einer systematischen Qualifizierung angehender Lehrkräfte in den Kompetenzbereichen im Kontext von Digitalität und Inklusion beitragen, sind bislang jedoch eher eine Ausnahme. Folglich stellt sich die Frage, wie universitäre Lehrveranstaltungen im Rahmen der Lehrkräftebildung gestaltet werden können, um angehende Lehrkräfte in diesem Bereich zu professionalisieren. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst herausgearbeitet, welche Lehrkräftekompetenzen im Rahmen von Digitalität und Inklusion bedeutsam sind. Die Grundlage dafür bilden Publikationen zu Rahmenmodellen und Kompetenzkatalogen aus medienpädagogischen und inklusionsbezogenen Diskursen, deren zentrale Aussagen mittels eines narrativen Reviews in einem Modell zusammengeführt werden, das aus sieben Kompetenzbereichen besteht. Im Anschluss wird ein universitäres Seminarkonzept vorgestellt, das an vier Kompetenzbereichen dieser Modellierung ausgerichtet ist. In der Lehrveranstaltung erstellen Studierende des Lehramts an Grundschulen sowie des Lehramts für Sonderpädagogik in interdisziplinär zusammengesetzten Kleingruppen digitale Bilderbücher, die im Beitrag exemplarisch vorgestellt werden. Abschließend wird das entwickelte Modell sowie die darauf aufbauende Konzeption des Seminarangebots diskutiert und mit Blick auf ihre Bedeutung für die Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften für einen digital-inklusiven Unterricht reflektiert. Abstract Due to changes in teaching and learning in a culture of digitality and increasing heterogeneity, resulting from recent inclusive school developments, teachers face the challenge of designing lessons with and about digital media in an inclusive context. Teachers play a key role in initiating inclusive media education processes as professionals. University teaching and learning concepts can prepare future teachers for the design, implementation and reflection of digital and inclusive teaching and learning situations. However, concepts that contribute to a systematic qualification of future teachers in the areas of competence regarding digitality and inclusion have so far been the exception rather than the rule. Consequently, the question arises as to how university courses can be designed within the framework of teacher training to professionalize future teachers in this area. In this article, the relevant teacher competencies in the context of digitality and inclusion are first outlined. The basis for this is formed by publications on framework models and competency catalogs from media-educational and inclusion-related discourses, whose central statements are combined in a model containing seven areas of competence through a narrative review. Subsequently, a university course concept will be presented, which is based on four of the seven aforementioned areas of competence. In this course, future primary school and special education teachers together, in small interdisciplinary groups, create digital picture books – some of which are presented as examples in this article. Finally, the developed model, as well as the course concept, are discussed and reflected upon regarding their contribution to the professionalization of (future) teachers for digital-inclusive teaching.