Monitor Versorgungsforschung (Dec 2022)

Wie können die Impfquoten gesteigert werden?

  • Nora Wisniowski, MPH,
  • Prof. Dr. Clarissa Kurscheid,
  • Andreas Suck,
  • Dr. Michael Hubmann

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.06.22.1866-0533.2463
Journal volume & issue
Vol. 2022, no. 06
pp. 48 – 51

Abstract

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In einer aktuellen Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Infektionsschutz gaben 81% der Befragten an, Impfbefürworter zu sein. Der Anteil derer, die Impfungen gegenüber positiv eingestellt sind, ist seit dem Jahr 2012 um 22 Prozentpunkte gestiegen. Im Verhältnis dazu stehen 15% zumindest teilweise Impfungen kritischer gegenüber und 4% (eher) ablehnend (Seefeld et al. 2022). Trotz des hohen Anteils an Impfbefürwortern wurden die politischen Vorgaben nach §132e SGB V zur Erhöhung der Impfquoten für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen in den vergangenen Jahren nicht erreicht. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt beispielsweise die Impfquote für die erste Masernimpfung bei Kindern im Alter von 15 Monaten aktuell 85,8%. Damit verfehlen nahezu alle Kreise das im Nationalen Masernaktionsplan festgelegte Ziel von 95% für diese Altersgruppe. Auch das Potenzial der HPV-Impfung (Impfung gegen Humane Papillomaviren) für Mädchen und Jungen ist trotz leicht steigender Impfquoten noch lange nicht ausgeschöpft. Bei den 15-jährigen Mädchen waren im Jahr 2019 nach der KV-Impfsurveillance 47,2% vollständig geimpft. Die Impfquoten variierten regional stark zwischen 37,7% in Bremen und 66,9% in Sachsen-Anhalt.

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