Julius-Kühn-Archiv (Feb 2022)
Management von Wasser-Greiskraut (Jacobaea aquatica) in der konventionellen Grünlandbewirtschaftung
Abstract
Im Zeitraum von 2017 bis 2020 wurden auf sieben Standorten im Bayerischen Alpenvorland Feldversuche zur Regulierung von Jacobaea aquatica in Grünland unter konventioneller Bewirtschaftung durchgeführt. Die Versuche wurden als Case-Control-Studien angelegt. Die untersuchten Regulierungsmaßnahmen wurden hierbei an die Bedingungen der einzelnen Standorte angepasst. Als Kernmaßnahmen wurde eine Regulierung durch Herbizid-Einsatz, durch mechanische Bekämpfung bzw. Ausstechen und durch Ausdunkeln geprüft. Die Effizienz und Nachhaltigkeit der jeweiligen Maßnahmen variierten in Abhängigkeit von der spezifischen Kernmaßnahme und den einzelnen Versuchsorten. Die chemische Regulierung durch einen einmaligen Herbizideinsatz im Herbst 2017 zeigte an allen Versuchsorten eine sehr hohe direkte Bekämpfungsleistung. Die Wirksamkeit des im Grünland zur Bekämpfung von dikotylen Unkräutern zugelassenen Aminopyralid-haltigen Präparat Simplex und der Clopyralid-haltigen Prüfmittel Lontrel 600 und Vivendi 100 war hierbei gleichwertig. Eine Regeneration von J. aquatica wurde durch eine gezielte mechanische Einzelpflanzenbekämpfung am Ende der Versuchsperiode aufgehalten. Die standortspezifische Möglichkeit zur Regulierung von J. aquatica durch Ausdunkeln bzw. einen mehrjährigen Nutzungsverzicht und die effiziente Regulierungsleistung durch Ausstechen wurde mit den Versuchen bestätigt. Im Verhältnis zur Regulierungsleistung konnten die Pyrrolizidingehalte im Grünlandaufwuchs reduziert werden. Die Versuchsergebnisse belegen, dass durch standortangepasst und nachhaltig umgesetzte Regulierungsmaßnahmen ein erfolgreiches Management von J. aquatica im Grünland möglich ist (GEHRING & THYSSEN, 2016; GEHRING et al., 2021).
Keywords