MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Apr 2024)

Verhandlungen von Künstlicher Intelligenz und zugehörigen Medienkompetenzen in Online-Kommentaren

  • Laura Sūna,
  • Dagmar Hoffmann

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.04.18.X
Journal volume & issue
Vol. 2024, no. Occasional Papers

Abstract

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Der Beitrag analysiert, wie Künstliche Intelligenz (KI) und die zugehörigen Medienkompetenzen in Online-Kommentarspalten von Nutzer:innen verhandelt werden. Im Zentrum der empirischen Untersuchung stehen Online-Kommentare, die auf Nachrichtenportalen bzw. zu Beiträgen über KI auf Plattformen wie Instagram, YouTube sowie Facebook verfasst wurden und einen Teil des öffentlichen Diskurses über KI sichtbar machen können. Durch die Beschreibung der Verständigung über KI zeigt die vorliegende Studie auf, wie KI-Narrative in der Argumentation um Technikfolgenabschätzung aufgegriffen werden. Das schliesst Vorstellungen über KI und KI-bezogene Kompetenzen ein und veranschaulicht nicht zuletzt, inwieweit KI-bezogene Kompetenzen von den Kommentator:innen sowohl für ihre eigene Lebensführung und Alltagsbewältigung als auch für die Gesellschaft allgemein als bedeutsam erachtet werden. Identifiziert werden technikoptimistische und dystopische, technikpessimistische Narrative, wie man sie mitunter aus Science-Fiction kennt. Beide Narrative gelten als essenzielle Referenz für das Wissen der Kommentierenden über KI, zudem prägen sie deren Meinung zu dieser Querschnitttechnologie. Vor dem Hintergrund des Selbstbildes eines kompetenten Bürgers/einer kompetenten Bürgerin und des überspitzten Fremdbildes von wenig kompetenten Mitbürger:innen werden diverse Kompetenzanforderungen an die Gesellschaft reklamiert. Die sich als kompetent ausgebenden Nutzer:innen fordern die Aneignung umfassenden Wissens über KI-Technologien, eine kritisch-reflexive Bewertungs-, Daten- und Informationskompetenz sowie eine affektiv-soziale Medienkompetenz.

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