Memo (Jul 2017)

Sorge um Wald und Bäume als Kerngeschäft vormoderner Politik und Verwaltung. Das Beispiel der Schweizer Kleinstadt Zug

  • Daniel Schläppi

DOI
https://doi.org/10.25536/20170102
Journal volume & issue
Vol. 2017, no. 1
pp. 12 – 32

Abstract

Read online

Am Beispiel der Schweizer Kleinstadt Zug lassen sich erhellende Einblicke in die Waldwirtschaft eines vormodernen Gemeinwesens gewinnen. Zahlreiche Fallbeispiele aus dem Verwaltungsalltag machen deutlich, dass eine korporativ-genossenschaftlich geprägte politische Ökonomie bestimmte ökonomische und soziale Zielsetzungen verfolgte. Das Management der Waldressourcen beruhte auf folgenden Determinanten: Auf Sachkenntnis abstellendes Handeln, haushälterischer Umgang mit den vorhandenen Gütern, Wissen um den unbedingten Bedarf nach sowie die Bereitschaft zu stetiger Erneuerung der Ressourcenbasis, ein nicht nur auf finanziellen Ertrag sondern auch auf praktische und soziale Zweckdienlichkeit fokussiertes Verständnis für den multiplen und changierenden Wertcharakter von Holzressourcen sowie eine Distributions- und Sanktionspraxis im Zeichen des Gemeinen Nutzens und zum Vorteil der legitimen Nutzerschaft. +++ The Swiss small town Zug offers illuminating insights into the forestry of a pre-modern community. Numerous case examples from the daily administration show that a cooperative political economy pursued specific economic and social objectives. The management of forest resources was based on the following principles: decisions taken on the basis of knowledge, economical use of existing goods, awareness of the absolute need as well as the willingness to constantly renew the resource base, understanding not only of financial profit but also of practical and social convenience as well as comprehension of the multiple and changing values of forest resources, a practice of distribution and sanctioning for the purpose of common benefit and the profit of the legitimate beneficiaries.

Keywords