PraxisForschungLehrer*innenBildung (Sep 2022)

Professionalisierung durch Mentalisierungsbasierte Kollegiale Fallberatung im Rahmen universitärer Bildung von Lehrer*innen?

  • Andrea Dlugosch,
  • Melanie Henter,
  • Katharina Baumer

DOI
https://doi.org/10.11576/pflb-5249
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 3

Abstract

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Der vorliegende Beitrag widmet sich theoriebasiert und qualitativ empirisch der Frage nach dem Potenzial von Fallberatungen im Rahmen des universitären Lehramtsstudiums. Den Bezugspunkt bilden, nach einer professionalisierungstheoretischen Einbettung (Kap. 1) und einer Konturierung der Begriffe Reflexion und Reflexivität anhand des Konzeptes der Mentalisierung (Kap. 2), dreizehn Fallberatungen, die von Studierenden des Lehramts an Förderschulen an der Universität Koblenz-Landau von April bis November 2020 selbstorganisiert durchgeführt, audio- bzw. videografiert sowie transkribiert wurden. Der methodische Zugriff erfolgte zunächst mittels der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse (Kuckartz, 2018). Das Material wurde weiterhin im Rahmen der Objektiven Hermeneutik (Oevermann, 2000; Wernet, 2009) zu relationieren versucht. Als Ergebnis lassen sich bestimmte Tendenzen innerhalb der Ausrichtung von Reflexionsprozessen identifizieren, die in erster Linie kognitive Zustände des Gegenübers fokussieren und weniger z.B. Empfindungen der eigenen Person zum Gegenstand des Nachdenkens machen. Darüber hinaus scheint sich der Nutzen von (mentalisierungsbasierten) Fallberatungen weniger durch eine mit dem Konzept anvisierte Mehrperspektivität zu begründen als vielmehr in Form einer Entlastungsfunktion für den*die Falleinbringer*in zu bestehen (Kap. 3).

Keywords