Journal of Family Research (Dec 1994)

Wie beeinflussen Partnerschaftsvorstellungen die Generationenbeziehungen nach einer Scheidung im mittleren Lebensalter?

  • Brigitte Pajung-Bilger,
  • Kurt Lüscher

Journal volume & issue
Vol. 6, no. 3

Abstract

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Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Bedeutung einer neuen Partnerschaft nach einer Scheidung im mittleren Lebensalter für die Reorganisation der Familie zugeschrieben wird und welche Zusammenhänge dabei zur Art der Beziehungen zwischen geschiedenen Eltern und ihren erwachsenen Kindern bestehen. Auf der Grundlage von 54 ausführlichen Interviews und mittels inhaltsanalytischer Verfahren konnten vier Muster der Verknüpfung der Bedeutung einer neuen Partnerschaft mit der Gestaltung und dem Verständnis von Generationenbeziehungen nachgewiesen werden. Es zeigte sich, daß nicht der Sachverhalt einer neuen oder fehlenden neuen Partnerschaft für sich allein für die Generationenbeziehungen von Belang ist, sondern vielmehr, ob und in welcher Weise er sich mit dem allgemeinen Familienbild einerseits und mit den subjektiven Familienerfahrungen andererseits verbindet. Dies kann als soziale Beziehungslogik verstanden werden, die sich in zwei unterschiedlichen Handlungsstrategien, umschreibbar als Reproduktion und Reform, ausdrückt und das jeweilige Verhalten den Umständen entsprechend steuert.

Keywords