Zeitschrift für Praktische Philosophie (Dec 2020)

Inwiefern sollten berufliche und persönliche Integrität zugeschrieben werden?

  • Melanie Förg

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/7.2.6
Journal volume & issue
Vol. 7, no. 2

Abstract

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Der Begriff der Integrität begegnet in Alltag und Beruf häufig: Wir sprechen davon, jemand sei integer oder auch habe (persönliche) Integrität. Manchmal schreiben wir auch nur berufliche Integrität zu. Aber inwiefern sollten diese beiden Auffassungen von Integrität zugeschrieben werden? Anhand dreier Fallbeispiele wird diese Frage diskutiert. Zu diesem Zweck wird das moderne Paradigma der Integrität mit dem neoaristotelischen Paradigma der schwachen Einheit der Tugenden identifiziert und mit diesem argumentiert. Aufbauend auf alltäglichen Intuitionen wird die Problematik der Zuschreibung von Integrität als einzelne Tugend und an einzelne Personen aufgezeigt. Daraufhin wird beispielhaft mit Neera K. Badhwar und Daniel C. Russell für die Kontextualität von Integrität, d. h. für ihre Einbettung in Lebenskontexte oder auch -bereiche wie eben den Beruf, argumentiert. Des Weiteren wird die Relationalität von Integrität aufgezeigt, d. h. deren Abhängigkeit von verschiedenen Rollen (intrapersonale Relation) und von Bezugspersonen (interpersonale Relation).

Keywords