Meteorologische Zeitschrift (Nov 1995)

Erkennung und Vorhersage von Hagel mit Meteosat-Daten

  • Bettina Messmer,
  • Leszek Kolendowicz,
  • Willi Schmid

DOI
https://doi.org/10.1127/metz/4/1995/187
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 5
pp. 187 – 195

Abstract

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Das Ziel dieser Untersuchung ist die Erkennung und Vorhersage von Hagel mit Hilfe von Meteosat-Daten. Als Meteosat-Daten werden routinemäßig erhobene Satellitenbilder im sichtbaren und infraroten Bereich verwendet. Hagel wird als solcher definiert, falls im Radarbild eine Radarreflektivität von 55 dBZ überschritten wird. Total werden 45 Gewittertage untersucht. Einzelne Gewittersysteme, die in den Satellitendaten identifiziert werden können, werden "Cluster" genannt. Die Infrarot-Daten eignen sich für die Erkennung von Hagel. Die beste Vorhersage für Hagel wird aber mit Meteosat-Bildern im sichtbaren Bereich erzielt. Das Überschreiten einer bestimmten Intensität im Meteosat-Bild im sichtbaren Bereich ist eine notwendige Voraussetzung für Hagel, d. h. es werden alle Hagelstürme aber auch etwa gleich viele Stürme ohne Hagel erkannt, was eine Trefferquote von rund 50 % ergibt. Wenn die Werte der "Convective Available Potential Energy" (CAPE) der letzten Mitternachtssondierung mit den Meteosat-Daten im sichtbaren Bereich kombiniert werden, kann die Trefferquote auf 64 % erhöht werden.

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