GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung (Nov 2007)

Strukturierte Interviews zur Studienplatzvergabe in der Medizin: Erste Erfahrungen [Structured interviews of applicants at a medical school: first experiences]

  • Waydhas, Christian,
  • Heue, Matthias,
  • Nast-Kolb, Dieter

Journal volume & issue
Vol. 24, no. 4
p. Doc186

Abstract

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[english] Objective: Interviews are one of the recently by the legislation accepted tools to select applicants for admission to a German medical school. In this manuscript the development of the interview procedure und first results will be presented. Methods: The list of interview items, the criteria for evaluating the candidates, the respective weighing of the interview results and the “Abitur” grades and the interview organisation have been developed by a nominal group process. The interviewers were questioned by means of an internet-based online tool. Results: A list of 7 items for interrogating the candidates was developed. With the interview, a maximum of 70 points could be achieved, while the “abitur” grade could contribute 80 points at most. Those 297 applicants with the best “Abitur” grades and the 1st to 3rd position of our medical school in their preference list for medical schools were invited. The relation of candidates to vacant positions was 3:1. We found no correlation of the achieved results in the interview with age, gender or „Abitur“ grades. The interviewers were satisfied or very satisfied with the efficiency and the concept of the interview process in 59% and with the compositon of the interview commissions in even 78%. There was less satisfaction with the list of interview items (43% satisfied). Conclusions: The recently introduced interview procedure for student applicants at our medical school was widely accepted by the medical teachers. The faculty has entered a constructive discussion to further develop the interview procedure based on this first experience. Particular focus will be put on the modification of the interview items. Reliability with respect to confounding variables such as age, gender, „Abitur“ grades was high. The validity of the interviews remains open, however. [german] Zielsetzung: Auswahlgespräche sind eines der zugelassenen Instrumente die am besten geeigneten Studierenden zu gewinnen. In der vorliegenden Arbeit sollen der Weg zur Etablierung der Auswahlgespräche sowie die ersten Ergebnisse vorgestellt werden. Methodik: Der Fragenkatalog, das Bewertungsverfahren der Interviews, die Gewichtung der Abiturnote und das Interviewverfahren wurden im nominalen Gruppenprozess entwickelt. Die Befragung der beteiligten Hochschullehrer erfolgte mittels eines Internet-basierten online Befragungstools. Ergebnisse: Ein Fragenkatalog zu 7 Themenkomplexen wurde für das Auswahlgespräch entwickelt. Durch das Auswahlgespräch konnten maximal 70 Punkte, durch die Abiturnote maximal 80 Punkte erreicht werden. Eingeladen wurden die 297 Abiturbesten, die Essen als 1. bis 3. Ortspräferenz angegeben hatten. Das Verhältnis von Kandidaten zu verfügbaren Studienplätzen betrug 3:1. Bei den ausgewählten Bewerbern bestand kein Zusammenhang der erreichten Punkte im Auswahlgespräch mit dem Geschlecht, dem Alter oder der Abiturnote. Die an den Gesprächen beteiligten Hochschullehrer waren zu 59% mit dem Aufwand/Nutzen-Verhältnis und dem Konzept zufrieden oder sehr zufrieden, mit der Zusammensetzung der Auswahlkommissionen gar in 78%. Deutlich kritischer wurde der Fragenkatalog bewertet (43% Zufriedene). Schlussfolgerungen: Auswahlgespräche bei Studienbewerbern haben bei den Hochschullehrern an der Medizinischen Fakultät in Essen eine hohe Akzeptanz gefunden. Die Fakultät ist bei der Entwicklung des Verfahrens und bei der Bewertung nach dem ersten Durchgang in eine Phase der konstruktiven Diskussion getreten, die insbesondere zu einer Anpassung des Fragenkatalogs geführt hat. Die Bewertung der Bewerber war unabhängig von möglichen unerwünschten Einflussgrößen wie Alter, Geschlecht, Abiturnote und der Variabilität der Bewertungen innerhalb der Kommissionen. Offen bleibt weiterhin die Validität des Verfahrens.

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