Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Jun 2020)
Defensive Discourse in Writing about Music
Abstract
A simple conception of musical experience positions music as an active force, listeners as passive. A defensive resistance to passivity sometimes leads music theory and analysis, and other discourses about music, to divert attention from listening, understood as feminized, while working to establish powerful, active roles for composers, music, and theorists. The essay explores the effects of the active/passive opposition in writing by Eduard Hanslick, Hector Berlioz, John Rahn, Allen Forte, and Edward T. Cone. These analyses summarize fuller treatments by the author in previous essays, here drawn together to show the shared concerns of these writers. The essay concludes by offering ways to complicate or evade simple dualities of active and passive. Schlichtere Vorstellungen von musikalischer Wahrnehmung verstehen Musik als eine aktive Kraft, Zuhören hingegen als passiv. Ein defensiver Widerstand gegen Passivität führt musiktheoretische, musikanalytische und andere Formen des Diskurses über Musik gelegentlich vom Hören weg, welches als ›feminisiert‹ gilt, um im Gegenzug kraftvolle, aktive Profile für Tätigkeiten in Komposition, Musik und Theorie zu finden. Dieser Aufsatz untersucht die Auswirkungen einer Opposition von ›aktiv‹ und ›passiv‹ in Texten von Eduard Hanslick, Hector Berlioz, John Rahn, Allen Forte und Edward T. Cohn. Diese Textanalysen greifen ausführlichere Darstellungen des Autors aus früheren Aufsätzen auf, die hier zusammengeführt werden, um eine gemeinsame Tendenz der genannten Autoren herauszuarbeiten. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf komplexere Formen der Wahrnehmung jenseits von simplen Dualismen wie ›aktiv‹ und ›passiv‹.
Keywords