Zeitschrift für Praktische Philosophie (Jun 2017)

Abstrakte Arbeit und Anerkennung

  • Sven Ellmers

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/4.1.4
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 1

Abstract

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In den neueren Forschungen zur marxschen Werttheorie wird einhellig und mit besonderem Nachdruck darauf hingewiesen, dass abstrakte Arbeit eine gesellschaftliche Eigenschaft der Arbeitsprodukte ist. Häufig verstehen die Autoren unter dem mehrdeutigen Adjektiv jedoch Verschiedenes. Im folgenden Beitrag zeige ich, dass schon Marx zu unterscheidende Sachverhalte im Sinn hatte, als er die gesellschaftliche Dimension der Wertsubstanz hervorhob: (i) ihren Bezug zur gesellschaftlich notwendigen Durchschnittsarbeitszeit, (ii) ihren Bezug zum gesellschaftlichen Bedarf und (iii) die Geschichtlichkeit der warenproduzierenden Gesellschaft. Ich denke, wir müssen auf der Linie von Marx einen Schritt weiterdenken. Die Hauptthese des Beitrags ist, dass die marxsche Werttheorie an Überzeugungskraft gewinnt, sobald den drei Bedeutungen des Adjektivs gesellschaftlich eine weitere zur Seite gestellt wird: die gesellschaftliche Wertschätzung (iv). Inwiefern sich diese These durch anderweitige anerkennungstheoretische Überlegungen im Kapital untermauern lässt, wird abschließend diskutiert.

Keywords