Filozofija i Društvo (Jan 2014)

Dilthey und die Hermeneutik. Überlegungen zu einem spannungsgeladenen Verhältnis

  • Trostel Ildikу

DOI
https://doi.org/10.2298/FID1404029T
Journal volume & issue
Vol. 25, no. 4
pp. 29 – 49

Abstract

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Diltheys Denken wird seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus einer hermeneutischen, durch Gadamer bestimmten Perspektive beurteilt. Dilthey am Maßstab der Hermeneutik zu messen bedeutet aber, seine grundlegend handlungstheoretische Einstellung auszublenden. Denn die ‚innere Erfahrung‘, auf die bei der erkenntnistheoretischen Grundlegung der Geisteswissenschaften zurückgegangen wird, hat die Struktur von Handlung. Sie wird von Dilthey als ‚Zweckzusammenhang‘ bzw. auf einen Zweck gerichteter Funktionszusammenhang beschrieben, schließlich geht es dem Menschen schon auf der biologischen Ebene darum, triebhaft gesteuerte Bedürfnisse durch entsprechende Handlungen zu befriedigen. Das Erlebnis des zweckgerichteten psychischen Zusammenhangs gibt uns das Muster für das Verständnis der Welt vor. ‚Verstehen‘ wird dem entsprechend von Dilthey als ‚Nacherleben‘ konzipiert. Naturalismus und Hermeneutik werden in diesem Konzept einander angenähert.

Keywords