Gender (Mar 2021)

Offensiv – strategisch – (frauen)emanzipiert: Spuren der Berliner Subkulturaktivistin* Lotte Hahm (1890–1967)

  • Ingeborg Boxhammer,
  • Christiane Leidinger

DOI
https://doi.org/10.3224/gender.v13i1.07
Journal volume & issue
Vol. 13, no. 1-2021
pp. 91 – 108

Abstract

Read online

Der Beitrag präsentiert kritisch-hermeneutische Rekonstruktionsergebnisse vor allem zu Handlungsmöglichkeiten und -strategien einer bekannten Berliner Subkulturaktivistin*: Lotte Hahm verknüpfte ihre ökonomische Selbstständigkeit mit kollektiver Selbstorganisierung (offene Klubstrukturen), gastronomischen Einrichtungen (Barbetrieb, Tanz, Kulturprogramm) mit dem Angebot von Beratung und politischer Bildung (Artikel, Vorträge, Bibliothek) sowie mit politischen Zielen wie Politisierung, Antidiskriminierung und (über)regionaler sowie transnationaler Vernetzung von Lesben und (homosexuellen) „Transvestiten“. Die Lokalnutzung baute sie zu exklusiv räumlicher Vergemeinschaftung sowie städtischer Verortung und Verankerung aus. Dabei entwickelte sie neben eigener politischer Programmatik eine offensive subkulturelle Werbestrategie, mit der sie sich als offene Lesbe und Weiblichkeitsnormen verweigernde Frau selbstermächtigend ins Bild rückte.

Keywords